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Cannabis-Aktien fallen seit Monaten. Hauptproblem: In den erhöhten Bewertungen stecken immer noch viel Vorschusslorbeeren – die Firmen sind zu hohem Wachstum verdammt, um den Turnaround in den Kursen einzuleiten.
Zuletzt steigerte etwa Aurora den Quartalsumsatz gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum um 153 Prozent auf 75 Millionen US-Dollar. Doch gegenüber dem direkt vorhergehenden Quartal sanken die Umsätze um 24 Prozent. Doch die Hoffnung auf noch mehr Wachstum bleibt bestehen. Spannend wird es, wie der Verkauf von cannabishaltigen Lebensmitteln in Kanada, der Mitte Dezember begonnen hat, anläuft. Können sich diese ebenfalls großer Nachfrage erfreuen, könnte der Cannabismarkt wieder in Schwung kommen. Zudem bleibt es in den USA aussichtsreich. Zum Jahreswechsel ist im Bundesstaat Illinois die Legalisierung von Cannabis umgesetzt worden. Am Neujahrstag trat ein Gesetz in Kraft, das allen Bewohnern ab 21 Jahren den Erwerb und Konsum von Marihuana zu Genusszwecken erlaubt. Schon 2019 hat sich der legale US-Cannabismarkt sehr stark entwickelt. Die Umsätze stiegen um 31,7 Prozent auf 13,6 Milliarden US-Dollar. Kommt eine Komplettlegalisierung auf Bundesebene, würde dies eine rasche Vervielfachungschance für den Markt ergeben.
Immer wieder gibt es Rückschläge im noch jungen Markt. Aurora Cannabis darf vorerst keine Produkte mehr in Deutschland verkaufen. Grund dafür sei ein „eigenentwickelter“ Vorgang im Produktionsprozess. Doch zuletzt konnte man weltweit Tendenzen zu weiteren Legalisierungen beobachten. In Italien beispielsweise darf Cannabis jetzt zu Hause angebaut werden. Auch in Deutschland hat die Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt die Freigabe weicher Drogen gefordert.
Die Aktie fiel vom Hoch 2019 bislang um rund 80 Prozent und es ist sehr viel ruhiger rund um die verheißungsvollen Titel geworden. Nach den Hypes der letzten Jahre um Solaraktien, seltene Erden, Dotcom-Papiere, 3D-Drucker oder auch Blockchain-Unternehmen ist das nun die nächste Blase, die geplatzt zu sein scheint. Wie immer sind es vor allem Privatanleger, welche auf die vermeintlichen Renditebringer setzen und zu guter Letzt nicht den Absprung schaffen. Doch einmal abverkauft, könnten sich solche Branchen auch wieder erholen und das scheint momentan der Fall zu sein.
Die Aktie ist eindeutig noch nicht über dem Berg und selbst nach einem Anstieg befindet sich das Wertpapier nach wie vor in bärischen Gefilden.