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Der Konzern mit oberösterreichischen Wurzeln musste im vergangenen Jahr Körperschaftssteuer nachzahlen und erzielte dadurch deutlich weniger Gewinn. Der Bruttowett- und -Gamingertrag belief sich im Jahr 2019 wie schon im Jahr davor auf 143 Millionen Euro.
Der Nettospielertrag stieg geringfügig auf 117,5 Millionen Euro. Operativ verdiente bet-at-home weniger. Das EBITDA schrumpfte von 36 Millionen auf 35 Millionen Euro, das Ergebnis vor Steuern (EBT) von 35 Millionen auf etwas mehr als 33 Millionen Euro. Die Nettomehrbelastung an Ertragssteuern betrug 13,9 Millionen Euro, was zu einem Ergebniseinbruch von 32,6 Millionen auf 18 Millionen Euro führte. Grund war eine steuerliche Betriebsprüfung, die KÖSt-Nachzahlungen in Österreich nach sich zog. In der Folge mussten Konzernverrechnungen geändert werden, und es kam zu KÖSt-Rückforderungen in Malta, wo das 1999 in Wels gegründete Unternehmen – wie auch andere Glücksspielanbieter – aus Steuergründen einen Sitz hat. Auch in Linz und Düsseldorf ist das Unternehmen vertreten.
Aufgrund des Fehlens eines sportlichen Großereignisses setzte bet-at-home im Geschäftsjahr 2019 den Marketingschwerpunkt des Jahres auf den Start der europäischen Fußball-Ligen nach der Sommerpause und weitete das Engagement im europäischen Spitzensport auf weitere Kooperationen im Eishockey, Volleyball, Beachvolleyball und Basketball aus. Insgesamt lagen die Marketingaufwendungen im Geschäftsjahr 2019 mit 39,8 Millionen Euro über dem Wert der Vorjahresvergleichsperiode (GJ 2018: 38,3 Millionen Euro). Die Dividende soll von 6,50 Euro auf 2,00 Euro je Aktie gekürzt werden, schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung vor.
Der Ausblick ist wegen des regulatorischen Gegenwinds nicht unbedingt rosig. Für das Geschäftsjahr 2020 rechnet der Vorstand mit einem geringeren Bruttospielertrag, nämlich mit 120 bis 132 Millionen Euro. Der Rückgang sei „insbesondere auf den Wegfall wesentlicher Teile des Schweizer Marktes“ und den „deutlichen Rückgang des polnischen Marktes zurückzuführen“, so das Unternehmen. Ein „etwaiger Umsatzrückgang aus regulatorischen Änderungen in Deutschland sei aktuell nicht abzuschätzen“ und sei daher nicht berücksichtigt. Beim EBITDA erwartet bet-at-home für 2020 nur mehr 23 Millionen bis 27 Millionen Euro.
Deutschland regelt gerade seinen Online-Glücksspielmarkt, bisher ist das Internetzocken nicht erlaubt. Puncto Sportwetten gibt es seit Jahren rechtliche Unsicherheiten; der deutsche Staat hatte die Zahl der Lizenzen limitiert, was die Anbieter immer wieder vor Gericht bekämpften. Vor wenigen Wochen haben sich die Bundesländer auf einen Staatsvertrag geeinigt, der Online-Zocken in dem wichtigen Markt grundsätzlich erlauben soll.
Fazit: Augenblicklich sehen wir hier von einer Kaufempfehlung ab.