Wir haben sehr viele Anfragen für die Aktie von Basler erhalten. Immer wieder werden wir gefragt, ob man jetzt einsteigen soll. Aus diesem Grund möchten wir heute am Samstag sehr ausführlich auf diese Frage antworten. Es gibt neue Hintergründe, die uns in der Redaktion sehr überrascht haben. Deshalb sollten alle Aktionäre dieser Aktie die aktuelle Einschätzung der Fondsmanager und Analysten beachten. Der Kurs wird sich auf jeden Fall sehr verändern, denn das sind die Gründe:
In einem sehr schwachen Marktumfeld wuchs der Konzern-Auftragseingang in den ersten sechs Monaten auf 84,2 Millionen Euro (VJ: 79,8 Millionen Euro, 6 Prozent). Der Konzern-Umsatz lag mit 81,7 Millionen Euro 2 Prozent unter dem starken ersten Halbjahr 2018.
Die marktbedingte Umsatzschwäche trifft auf eine organisch und anorganisch deutlich angewachsene Organisation. Der strategische Organisationsaufbau in den vergangenen Quartalen und die damit einhergehenden Kostensteigerungen, insbesondere im Bereich R&D, Marketing und Vertrieb, führten somit vor dem Hintergrund der aktuell schwachen Marktsituation zu einer Absenkung des Vorsteuerergebnisses auf 7,2 Millionen Euro (VJ: 19,2 Millionen Euro, -62 Prozent). Das Nachsteuerergebnis betrug 4,8 Millionen Euro (VJ: 14,6 Millionen Euro). Der freie Cashflow summierte sich zum Ende des Quartals auf -16,5 Millionen Euro (VJ: 5,9 Millionen Euro). Er beinhaltet außerordentliche Zahlungen durch die Akquisition in China.
Die neue Basler China Gesellschaft hatte am 01.01.2019 einen erfolgreichen Geschäftsstart. Das erste Halbjahr wurde jedoch plangemäß durch die Übernahme von Lagerbeständen des übernommenen chinesischen Distributionsgeschäftes der Firma MVLZ außerordentlich belastet.
Das erste Halbjahr 2019 verlief zwar verhalten, dennoch erwartungsgemäß und im Einklang mit der dem Kapitalmarkt kommunizierten Prognose. Auf Basis der aktuellen Kenntnis und dem Verlauf von Umsatz und Auftragseingang der vergangenen Monate geht das Unternehmen für die zweite Jahreshälfte von einer Seitwärtsbewegung des Geschäfts aus. Insgesamt sind die wirtschaftlichen Aussichten jedoch von hoher Unsicherheit geprägt und die Investitionsgütermärkte für Halbleiter und Elektronik aktuell deutlich rückläufig. Auch wenn die derzeitigen makroökonomischen Rahmenbedingungen sehr dämpfend wirken und die Risiken einer Rezession steigen, blickt das Management grundsätzlich positiv in die Zukunft, da wesentliche Wachstumstreiber wie Automatisierung, Bildverarbeitung in neuen Anwendungsbereichen außerhalb der Fabrik und die Vernetzung intelligenter Maschinen und Produkte (Industrie 4.0 bzw. IOT) in Takt sind. Die Prognose für das Gesamtgeschäftsjahr wird vom Management bestätigt. Demnach wird sich der Konzernumsatz 2019 im mittleren bis unteren Bereich des Prognosekorridors von 160 – 180 Millionen Euro bei einer Vorsteuerergebnismarge von 7 – 11 Prozent bewegen. Das Unternehmen wird die Umsetzung der profitablen Wachstumsstrategie in den kommenden Monaten weiter entschlossen vorantreiben.
Fazit: Die Zahlen waren nicht gerade berauschend. Wir raten, hier nicht weiter investiert zu bleiben bzw. auch nicht neu zu investieren.