Wir haben sehr viele Anfragen für die Aktie von Innogy erhalten. Immer wieder werden wir gefragt, ob man jetzt einsteigen soll. Aus diesem Grund möchten wir heute am Samstag sehr ausführlich auf diese Frage antworten. Es gibt neue Hintergründe, die uns in der Redaktion sehr überrascht haben. Deshalb sollten alle Aktionäre dieser Aktie die aktuelle Einschätzung der Fondsmanager und Analysten beachten. Der Kurs wird sich auf jeden Fall sehr verändern, denn das sind die Gründe:
Der Ökostromversorger Innogy bekommt vor der in wenigen Wochen erwarteten Übernahme durch den Konkurrenten E.ON die Probleme im britischen Vertriebsgeschäft nicht in den Griff.
Die seit Jahren schwächelnde Tochter Npower fuhr im ersten Halbjahr einen operativen Verlust (bereinigtes Ebit) von 81 Millionen Euro ein.
Damit war der Fehlbetrag mehr als viermal so hoch wie im Vorjahreszeitraum. Npower drohen harte Einschnitte durch E.ON, sobald der Konzern nach der Innogy-Übernahme Zugriff bekommt. E.ON hat angekündigt, bei Npower nicht lange zu fackeln – zumal der Konzern auf der Insel selbst mit Einbußen kämpft.
Insgesamt fuhr Innogy in den ersten sechs Monaten einen operativen Gewinn von 1,3 Milliarden Euro ein – 16 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Rückgang sei auch auf den Verkauf des tschechischen Gasnetzgeschäfts zurückzuführen. Im Ökostromgeschäft konnte die RWE-Tochter dank höherer Preise und besserer Wetterbedingungen zulegen. Auch im deutschen Strom- und Gasvertrieb sah die Entwicklung besser aus. Während in Großbritannien rund 238.000 Kunden davon liefen, konnte Innogy hierzulande seit Anfang des Jahres 180.000 Kunden gewinnen. „Alles in allem entspricht die Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr unserer Prognose. Wir bestätigen den Ausblick für 2019”, sagte Finanzchef Bernhard Günther. Danach soll etwa der operative Gewinn bei 2,3 Milliarden Euro liegen – 330 Millionen Euro weniger als 2018.
Fazit: Der Aktienkurs steht derzeit bei 43,12 Euro. Investierte Anleger sollten ihre Stücke weiterhin halten.