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Das Management des Industriekonzerns Thyssenkrupp erwägt einen alten Plan neu zu beleben und seine Stahltochter mit dem niedersächsischen Konkurrenten Salzgitter zu fusionieren. Die neue Thyssenkrupp-Chefin Martina Merz will sich nach Presse-Informationen in Kürze mit dem langjährigen Salzgitter-Chef Hans Jörg Fuhrmann treffen. Bei dem Gespräch könnten entsprechende Möglichkeiten ausgelotet werden.
Nach der gescheiterten Fusion mit dem indischen Stahlkocher Tata unter ihrem Vorgänger Guido Kerkhoff sucht Merz nach neuen Strategien, um den Konzern mit seinen rund 160.000 Mitarbeitern aus der Krise zu führen. Ein Zusammenschluss mit Salzgitter könnte ein erster Schritt dabei sein. Eine deutsche Stahlfusion zwischen Salzgitter und Thyssenkrupp war bereits mehrfach, auch unter Merz‘ Vorgängern, angedacht worden. Bislang scheiterte sie am Widerstand Fuhrmanns und der Gewerkschaften.
Zudem will der Aufsichtsrat des Konzerns in den nächsten beiden Wochen auch über die Zukunft der Aufzugsparte entscheiden. Konkret geht es um die Frage, ob die ertragreiche Sparte mit einem geschätzten Wert von bis zu 15 Milliarden Euro ganz oder nur zum Teil an die Börse gebracht oder verkauft wird.
Nach Presse-Informationen gibt es im Thyssenkrupp-Vorstand verschiedene Auffassungen über den einzuschlagenden Weg. Wahrscheinlich ist derzeit der Verkauf eines Mehrheitsanteils. Im Rennen sind noch mehrere Bieter, darunter auch der finnische Aufzughersteller Kone.
Thyssenkrupp braucht das Geld für die Sanierung des Unternehmens. Neben Finanzschulden in Höhe von rund 6,5 Milliarden Euro nehmen Pensionsverpflichtungen von fast neun Milliarden Euro dem Konzern die Luft zum Atmen. Das Eigenkapital ist auf historischem Tiefstand. Aus dem deutschen DAX wurde das Unternehmen bereits im September verbannt.
Der Essener Industriekonzern bewirbt sich um einen Auftrag für Teslas geplante Autofabrik bei Berlin.
„Wir befinden uns in Gesprächen über die Durchführung von bestimmten Dienstleistungen”, sagte Vorstandsmitglied Klaus Keysberg.
Welche Sparten des Mischkonzerns die Gespräche betreffen, führte der für Stahl und Werkstoffhandel zuständige Manager nicht weiter aus.
Tesla-Chef Elon Musk hatte Mitte November angekündigt, seine erste Autofabrik in Europa im Großraum Berlin zu errichten. In der „Gigafactory 4”, die auf einem Gelände in der Nähe des neuen Flughafens BER entstehen soll, sollen künftig Autos, Batterien und Antriebsstränge hergestellt werden.
Bei der Thyssenkrupp-Aktie benötigt man Geduld, welche sich aber auszahlen wird.