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Im dritten Quartal 2019 haben sich die beiden Geschäftsbereiche der SGL Carbon SE sehr unterschiedlich entwickelt. Während Graphite Materials & Systems (GMS) besser als erwartet abschnitt, verschlechterte sich Composites – Fibers & Materials (CFM) deutlich gegenüber den beiden Vorquartalen. Der Grund ist die schwächere Entwicklung in den Marktsegmenten Textile Fasern und industrielle Anwendungen. Insgesamt stieg der Umsatz in den ersten neun Monaten um rund 6 Prozent auf 832 Millionen Euro. Bereinigt um einen positiven Einmaleffekt im Vorjahr lag das Konzern-EBIT vor Sondereinflüssen nach neun Monaten mit rund 54 Millionen Euro in etwa auf Höhe des Vorjahres.
In einer Adhoc-Mitteilung hat das Unternehmen seine Prognose für das EBIT vor Sondereinflüssen für CFM auf einen negativen mittleren bis hohen einstelligen Millionen-Euro-Betrag nach unten revidiert. Für den Konzern wird nun ein EBIT vor Sondereinflüssen von 45 bis 50 Millionen Euro erwartet. Aufgrund der niedrigen Ausgangsbasis für 2019 sowie der anhaltenden Schwäche in den Marktsegmenten Textile Fasern und industrielle Anwendungen im Geschäftsbereich CFM wurde ein nicht zahlungswirksamer Wertminderungsaufwand von rund 75 Millionen Euro im dritten Quartal 2019 gebucht. Die erst in den letzten Jahren akquirierten Anlagevermögen der ehemaligen Gemeinschaftsunternehmen mit BMW und Benteler sind von der Wertminderung nicht betroffen. Im Zusammenhang mit der Wertminderung bei CFM war zudem eine Wertberichtigung auf aktivierte latente Steuern von 7,4 Millionen Euro notwendig. Vor diesem Hintergrund wird für das Geschäftsjahr 2019 nun ein Konzernergebnis von etwa minus 100 Millionen Euro erwartet.
Um das Ergebnis von CFM zu verbessern, hat die SGL Carbon ein umfangreiches Maßnahmenpaket geschnürt. Es sieht unter anderem einen gezielten Abbau von rund 3 Prozent der Stellen im Geschäftsbereich CFM und einen beschleunigten Umbau von Textilproduktionslinien in Produktionslinien für Precursor für die Carbonfaserherstellung vor. Weiterhin sollen der Produktmix in den Bereichen industrielle Anwendungen und Textile Fasern verbessert sowie selektive Preiserhöhungen durchgesetzt werden. Zudem plant das Unternehmen, den Ausbau des Luftfahrtgeschäfts zu beschleunigen.
Im Dreivierteljahr per Ende September 2019 erzielte die SGL Carbon einen Umsatz von 832,4 (Vorjahr: 786,3) Millionen Euro und damit ein Plus von 5,9 Prozent. Der Anstieg ging vor allem auf höhere Auslieferungen und auf Preissteigerungen im Geschäftsbereich GMS zurück. Das EBIT vor Sondereinflüssen sank zwar um 8,4 Prozent auf 54,2 (Vorjahr: 59,2) Millionen Euro, allerdings enthielt der Vorjahresbetrag einen Ertrag von 3,9 Millionen Euro aus einem Grundstücksverkauf. Um diesen Effekt bereinigt hat sich das EBIT vor Sondereinflüssen nahezu auf Vorjahresniveau stabilisiert.