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Die Autobranche sucht nach der Zukunft jenseits von Verbrennungsmotoren. Neben E-Motoren sind Wasserstoffantriebe plötzlich gefragt. Kein Wunder, dass an den Börsen die Brennstoffzellen-Aktien derzeit stark gefragt sind.
Die Aktien von Ballard Power kosteten an Weihnachten 2018 bloße 2,15 Euro. Jetzt, nur gut ein Jahr später muss man fast das Dreifache bezahlen. Das ganze Jahr 2019 sah man eine kräftige Aufwärtsbewegung, die den Aktienkurs über die Hochpunkte von 2014 und 2017 stiegen ließ.
Ballard verfügt über zahlreiche wichtige Patente beispielsweise zum Ersatz von Platin, das die Produktion von Brennstoffzellen bisher noch recht teuer macht. Erst kürzlich, stellte Ballard Power eine neue Generation von Brennstoffzellen mit verbesserter Produktleistung und niedrigeren Lebenszykluskosten vor. Das sogenannte FCmove-HD-Brennstoffzellenmodul soll unter anderem im H2-Busprojekt eingesetzt werden. Schrittweise sollen erst 600, dann insgesamt 1.000 Brennstoffzellenbusse auf die Straße gebracht werden. Aber auch im Automobilsektor kommt Ballard voran. So arbeitet beispielsweise die Volkswagen-Tochter Audi beim h-tron mit Ballard Power zusammen, einem Konzeptauto, das rein elektrisch mit Wasserstoff als Energiequelle fährt und in vier Minuten vollgetankt ist. Die in Sachen Brennstoffzellen führenden Hyundai und Toyota setzen ebenfalls auf Ballard-Technik. Und nun meldet das Unternehmen erste Großaufträge aus China nachdem „Weichai Power“ eingestiegen ist.
Gleichwohl ist derzeit noch vieles Hoffnungsbonus. Denn hinter der gut klingenden strategischen Positionierung steht bislang eine schwache Bilanz. Das Unternehmen schreibt weiterhin rote Zahlen. Im dritten Quartal 2019 ist der Umsatz zwar gestiegen, der Verlust aber auch. Ballard Power erwirtschaftete von Juli bis September einen Umsatz von 24,8 Millionen US-Dollar. Das sind 15 Prozent mehr als im gleichen Quartal 2018. Der Nettoverlust stieg von 6 auf 9,8 Millionen US-Dollar. Als Hauptgrund für das schlechtere Ergebnis nennt das Unternehmen einmalig angefallene Kosten für die Aufnahme eines Joint Ventures mit dem chinesischen Fahrzeugbauer Weichai. Doch auch der Auftragsbestand ist nicht berauschend, im Vergleich zum zweiten Quartal 2019 ist er um 6 Prozent auf 200 Millionen US-Dollar zurückgegangen. Immerhin rechnet Ballard Power ab 2020 mit einem deutlichen Wachstum. Der Brennstoffzellenmarkt stehe vor dem Durchbruch. Das könnte stimmen. Nach einer Prognose des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) soll der Markt für Brennstoffzellen im beginnenden Jahr 2020 bei rund zwei Milliarden Euro liegen. Ein Großteil des explosiven Wachstums dürfte aus dem Automobilsektor kommen. Somit ist es kein Wunder, dass Brennstoffzellen-Aktien immer mehr in den Fokus der Anleger rücken.