Vor zwei Wochen ist der Aktienkurs der Vodafone Group förmlich explodiert. Nun gibt es ein neues dramatisches Kursziel für die Vodafone Aktie und das enttäuscht alle Aktionäre:
In drei der vergangenen vier Geschäftsjahre haben die Briten teils hohe Milliardenverluste eingefahren. Jetzt will sich Vodafone-Chef Nick Read vorwiegend auf das Geschäft in Europa konzentrieren. Erst kürzlich erhielt Vodafone die Genehmigung für den Kauf großer Teile der Kabelnetze von Liberty Global in Europa für 18,4 Milliarden Euro inklusive Schulden – darunter auch der deutsche Anbieter Unitymedia.
Doch damit nicht genug: Der britische Konzern will angesichts klammer Kassen und der Kritik von Investoren seine europäischen Funktürme abspalten und möglicherweise an die Börse bringen. Die Sparte soll zunächst bis Mai 2020 abgetrennt werden und mit 61.700 Funktürmen in zehn Ländern das größte Portfolio seiner Art in Europa sein. Beim Verkauf von Funktürmen geht es nur um die Masten und Grundstücke an sich, aktive Sendeanlagen des Netzes sind damit nicht gemeint.
Der Konzern hat eine ganze Reihe von Alternativen, die Vermögensteile in den kommenden 18 Monaten zu Geld zu machen – eine davon sei ein möglicher Börsengang. Vodafone hatte zuletzt erstmals die Dividende gekappt, um den Schuldenberg abzubauen und Geld für Investitionen in die Netze freizumachen.
Bei aller Euphorie sei aber auch gesagt, dass die Umsätze bei Vodafone zwischen April und Juni im Jahresvergleich um 2,3 Prozent auf rund 10,7 Milliarden Euro zurückgegangen sind.
Fazit: Natürlich käme durch den Börsengang Geld in die Kasse. Aber damit ist dem Konzern nur vorübergehend geholfen. Die Ursachen für Umsatzrückgänge und schlechte Erfolgsergebnisse müssen angegangen werden.