Evonik bestätigt trotz des sich weiter eintrübenden wirtschaftlichen Umfelds seine Jahresprognose. Der Konzern erwartet Umsatz und bereinigtes EBITDA aus den fortgeführten Aktivitäten mindestens auf der Höhe des Vorjahres. Sollte man jetzt hier einsteigen?
Im zweiten Quartal dieses Jahres fielen die Erlöse im Vergleich zum Vorjahresquartal um drei Prozent auf 3,31 Milliarden Euro. Infolge des wirtschaftlich schwachen Umfelds gingen die Verkaufsmengen zurück, die Absatzpreise konnte Evonik aber weitgehend stabil halten. Das bereinigte EBITDA sank um acht Prozent auf 566 Millionen Euro. Im Vergleich zum ersten Quartal 2019 haben alle drei Chemie-Segmente des Konzerns ihre Ergebnisse allerdings verbessert. Auch für das zweite Halbjahr erwartet Evonik eine weiterhin solide Entwicklung.
Im ersten Halbjahr wurde ein Free Cashflow von 95 Millionen Euro erreicht, das ist mehr als doppelt so viel wie in der ersten Jahreshälfte 2018 (46 Millionen Euro). Evonik ist damit auf einem guten Weg, seinen Free Cashflow auch im Gesamtjahr deutlich zu steigern.
Auch die abschließende Meldung ist weniger erfreulich. Die US-Handelsaufsicht FTC will Evoniks Übernahme des US-Unternehmens Peroxychem verhindern. Die Behörde reichte am Freitag Klage gegen den 625 Millionen US-Dollar (562 Millionen Euro) schweren Deal ein. Der Zusammenschluss der beiden Rivalen würde den Wettbewerb in großen Teilen der Vereinigten Staaten erheblich beschränken.
Evonik kündigte an, sich energisch gegen die Klage zur Wehr zu setzen. Der Essener Spezialchemiekonzern will mit der im November vereinbarten Übernahme von Peroxychem eigentlich sein Geschäft mit Wasserstoffperoxid erweitern. Der Deal soll eigentlich Teil des Konzernumbaus hin zur profitableren Spezialchemie sein.
Fazit: Die Ergebnisse haben den Kurs in den Keller geschickt. Trotzdem halten wir den Wert für interessant. Bei Kursen um 22,00 Euro können interessierte Investoren zugreifen.