Heute am Donnerstag wird hier in Frankfurt an der Deutsche Börse extrem viel über die Aktien von Evotec, Mologen und Medigene geredet. Alle Experten mit denen wir uns unterhalten haben sind sehr erstaunt über die aktuelle Kursentwicklung. Bitte beachten Sie diesbezüglich auch unser Ratgeber-Aktien Musterdepot (akt.Stand oben klicken). Es ist klar, dass sich der Aktienkurs von Evotec, Mologen und Medigene heftig verändern wird, wenn man diese Hintergründe beachtet, die wir Ihnen jetzt sehr gerne ausführlich erläutern möchten:
Evotec:
Das Biotechnologieunternehmen hat nach einem starken ersten Halbjahr die 2019er-Prognosen für den Umsatz und das operative Ergebnis erhöht. Beim Umsatz werde jetzt ein Anstieg von zirka 15 Prozent erwartet.Die Deutsche Bank hat Evotec nach dem Kursrutsch von „Hold” auf „Buy” hochgestuft und das Kursziel auf 25,00 Euro belassen. Analyst Falko Friedrichs sieht in einer vorliegenden Studie eine attraktive Einstiegschance in die Papiere des Wirkstoffforschers. Er geht davon aus, dass 2019 ein weiteres starkes Jahr wird und bleibt für die Wachstumsaussichten generell optimistisch. Wir raten hier, die Stücke zu halten. An schwachen Tagen kann man hier kaufen.
Mologen:
Der Kursverfall Ende Juli/ Anfang August hatte schon brutale Ausmaße. Der Grund: Mologen hat die langerwarteten Daten zu ihrem fortgeschrittensten Produktkandidaten bekanntgegeben. In der Zulassungsstudie, die den Einzelwirkstoff Lefitolimod mit der Standard-Erhaltungstherapie verglich, konnte kein Überlebensvorteil nachgewiesen werden. Die Daten enttäuschen Anleger, die Aktie brach regelrecht ein. Wie geht es nun weiter?
Ziel der als Zulassungsstudie konzipierten Untersuchung war es, das Fortschreiten von Darmkrebs zu verhindern, in der Erwartung gleichzeitig das Gesamtüberleben zu verlängern. Neben dem primären Endpunkt wurden auch sekundäre Endpunkte nicht getroffen. Die Top-Line-Daten wirken nun wie ein Schock. Hoffnungsträger Lefitolimod soll künftig häufiger mit anderen Substanzen zum Einsatz kommen.
Die Gesellschaft wird ihre künftigen Anstrengungen auf Kombinationsansätze für Lefitolimod sowie für die Nachfolgetechnologie EnanDIM(R) in den Therapiegebieten Krebs und HIV konzentrieren. Neben der laufenden klinischen Phase I-Studie, am renommierten MD Anderson Cancer Center, Texas/USA, in der Lefitolimod in einer Kombination mit dem Checkpoint-Inhibitor Yervoy(R) (Ipilimumab) untersucht wird, werden in Kürze die ersten Patienten in die Phase IIa-Kombinationsstudie TITAN in der Indikation HIV aufgenommen. Darüber hinaus sind die Pläne für weitere klinische Kombinationsstudien in Zusammenarbeit mit renommierten HIV-Zentren in den USA weit fortgeschritten. Ebenso ist eine weitere Phase II-Studie mit Lefitolimod in Kombination mit einem Checkpoint-Inhibitor im Rahmen der strategischen Allianz mit dem amerikanischen Biotechunternehmen Oncologie International in einem fortgeschrittenen Planungsstadium.
Fazit: Nach der riesigen Enttäuschung und dem damit verbundenen Kursabsturz hat der Kurs weiter nachgegeben. Das Risiko bei diesem Wert ist extrem hoch. Wir rechnen hier mit weiter fallenden Kursen.
Medigene:
Der Kursverlauf der Medigene-Aktie ist alles andere als interessant. Für bereits investierte Anleger gilt deshalb folgendes:
Medigene hat in den ersten sechs Monaten 2019 seine Immuntherapieprogramme weiterentwickelt und einen signifikanten Umsatzanstieg verzeichnet, der hauptsächlich auf die Partnerschaften mit Bluebird bio und Roivant/Cytovant zurückzuführen ist. Damit bestätigt man die Finanzprognose für das Gesamtjahr 2019.
Man steigerte die Umsätze aus dem Kerngeschäft Immuntherapien um 47 Prozent auf 4.926 TEuro (6M-2018: T3.358 Euro) durch die bestehende Partnerschaft mit Bluebird bio und die neue Kooperation mit Roivant/Cytovant.
Die Gesamterlöse wurden um 33 Prozent auf 5.640 TEuro (6M-2018: 4.253 TEuro) gesteigert. Das Unternehmen plant im Jahr 2019 Gesamterlöse in Höhe von 10 – 11 Millionen Euro zu erzielen. Aufgrund der fortschreitenden Entwicklungsprojekte geht Medigene von Forschungs- und Entwicklungskosten in Höhe von 24 – 29 Millionen Euro aus und erwartet einen EBITDA-Verlust von 23 – 28 Millionen Euro.
Fazit: Wir sind der Meinung, dass der Kurs in den verbleibenden Monaten des laufenden Jahres weiter nachgeben wird und raten deshalb zum Verkauf der Aktie.