Wir schreiben Ihnen heute direkt aus Zürich, wo ein sehr großes Analystentreffen für deutsche Aktien stattfindet. Es ist überraschend, dass es heute vor allen Dingen um eine Aktie geht, die auch viele ausländische Analysten auf dem Kurszettel haben. Es geht um die Aktie von Klöckner&Co., denn darüber wird heute hier in Zürich heiß diskutiert. Wegen unserem Ratgeber-Aktien Musterdepot (aktueller Stand – oben klicken) sind wir besonders an dieser Aktie interessiert und saugen alle verschiedene Meinungen auf. Wir ändern deshalb unsere Einschätzung und das sind die Hintergründe dafür:
Der kriselnde Industriekonzern Thyssenkrupp prüft einem „Handelsblatt”-Bericht zufolge die Übernahme des Stahlhändlers Klöckner & Co. Beide Unternehmen führten bereits konkrete Gespräche über eine Übernahme von Klöckner durch Thyssenkrupp, berichtete die Wirtschaftszeitung am Donnerstagabend unter Berufung auf Konzernkreise.
Es ist nicht das erste Mal, dass über ein Interesse Thyssenkrupps an dem im SDAX notierten Stahlhändler spekuliert wird.
Mit der möglichen Klöckner-Übernahme will Thyssenkrupp sein Werkstoffgeschäft stärken, das zusammen mit der Stahlherstellung den neuen Kernbereich des Unternehmens bilden soll. Eigentlich hatte Thyssenkrupp das Stahlgeschäft über eine Fusion mit Tata Europe Steel loswerden wollen. Das hatte allerdings die EU-Kommission untersagt, so dass der Konzern jetzt nach neuen Alternativen suchen muss.
Für den Klöckner-Deal würde Thyssenkrupp dem Bericht zufolge rund 800 Millionen Euro brauchen, wovon ein Teil durch Verkäufe wieder hereingeholt werden könne. Zusammen käme das Werkstoffgeschäft von Thyssenkrupp und Klöckner auf Basis des vergangenen Geschäftsjahres auf einen Pro-forma-Umsatz von mehr als 21 Milliarden Euro. Fusioniert wären die beiden Unternehmen der dominante Werkstoffhändler in Europa und Nordamerika mit knapp 27.000 Mitarbeitern.
Um einen möglichen Kauf von Klöckner & Co und weitere Akquisitionen zu finanzieren, steht das Aufzuggeschäft zur Disposition. Die derzeit profitabelste Sparte wird im Moment für einen Börsengang vorbereitet, allerdings steht der Plan unter Vorbehalt. Zuletzt hatte Vorstandschef Guido Kerkhoff durchblicken lassen, dass auch ein Teilverkauf an Finanzinvestoren denkbar sei.
Egal, wie die Situation ausgehen wird, wie würden diesen Wert meiden. Fraglich wird auch sein wie die Konditionen bei einer möglichen Übernahme aussehen werden.