Der Kursverfall Ende Juli/ Anfang August hatte schon brutale Ausmaße. Der Grund: Mologen hat die langerwarteten Daten zu ihrem fortgeschrittensten Produktkandidaten bekanntgegeben. In der Zulassungsstudie, die den Einzelwirkstoff Lefitolimod mit der Standard-Erhaltungstherapie verglich, konnte kein Überlebensvorteil nachgewiesen werden. Die Daten enttäuschen Anleger, die Aktie brach regelrecht ein. Wie geht es nun weiter?
Ziel der als Zulassungsstudie konzipierten Untersuchung war es, das Fortschreiten von Darmkrebs zu verhindern, in der Erwartung gleichzeitig das Gesamtüberleben zu verlängern. Neben dem primären Endpunkt wurden auch sekundäre Endpunkte nicht getroffen. Die Top-Line-Daten wirken nun wie ein Schock. Hoffnungsträger Lefitolimod soll künftig häufiger mit anderen Substanzen zum Einsatz kommen.
Die Gesellschaft wird ihre künftigen Anstrengungen auf Kombinationsansätze für Lefitolimod sowie für die Nachfolgetechnologie EnanDIM(R) in den Therapiegebieten Krebs und HIV konzentrieren. Neben der laufenden klinischen Phase I-Studie, am renommierten MD Anderson Cancer Center, Texas/USA, in der Lefitolimod in einer Kombination mit dem Checkpoint-Inhibitor Yervoy(R) (Ipilimumab) untersucht wird, werden in Kürze die ersten Patienten in die Phase IIa-Kombinationsstudie TITAN in der Indikation HIV aufgenommen. Darüber hinaus sind die Pläne für weitere klinische Kombinationsstudien in Zusammenarbeit mit renommierten HIV-Zentren in den USA weit fortgeschritten. Ebenso ist eine weitere Phase II-Studie mit Lefitolimod in Kombination mit einem Checkpoint-Inhibitor im Rahmen der strategischen Allianz mit dem amerikanischen Biotechunternehmen Oncologie International in einem fortgeschrittenen Planungsstadium.
Fazit: Nach der riesigen Enttäuschung und dem damit verbundenen Kursabsturz hat der Kurs weiter nachgegeben. Das Risiko bei diesem Wert ist extrem hoch. Wir rechnen hier mit weiter fallenden Kursen.