Wir haben sehr viele Anfragen für die Aktie Jungheinrich erhalten. Immer wieder werden wir gefragt, ob man jetzt einsteigen soll. Aus diesem Grund möchten wir heute sehr ausführlich auf diese Frage antworten. Es gibt neue Hintergründe, die uns in der Redaktion sehr überrascht haben. Deshalb sollten alle Aktionäre dieser Aktie die aktuelle Einschätzung der Fondsmanager und Analysten beachten. Der Kurs wird sich auf jeden Fall sehr verändern, denn das sind die Gründe:
Der Gabelstaplerhersteller hat seinen Wachstumskurs fortgesetzt und den Umsatz im ersten Quartal deutlich um 8,7 Prozent auf 948 Millionen Euro gesteigert.
Der Auftragseingang hat um 10,7 Prozent auf 1,02 Milliarden Euro zugelegt, das Ebit um 2,9 Prozent auf 60 Millionen Euro und der Gewinn um 8,8 Prozent auf 40,7 Millionen Euro. Das sind wirklich beeindruckende Zahlen. Allerdings geht das Management davon aus, dass dieses Niveau nicht gehalten werden kann. „Wir gehen aufgrund der anhaltenden geopolitischen und wirtschaftlichen Herausforderungen davon aus, dass wir dieses Wachstum nicht für das gesamte Jahr fortschreiben können“, so Finanzvorstand Volker Hues. Erwartet wird daher weiterhin nur ein leichter Umsatzanstieg von 3,8 auf 3,85 bis 4,05 Milliarden Euro und ein Ebit zwischen 275 und 295 Millionen Euro, nach 275 Mio. Euro im Vorjahr.
Die US-Investmentbank Morgan Stanley hat die Einstufung für Jungheinrich auf „Overweight“ mit einem Kursziel von 25 Euro belassen. Auch wenn der Ausblick des Staplerherstellers auf 2020 schwach erscheine, sei der 25-prozentige Kurseinbruch in Reaktion darauf doch übertrieben, schrieb Analystin Katie Self in einer am Donnerstag vorliegenden Studie.
Die Privatbank Hauck & Aufhäuser hat das Kursziel für Jungheinrich nach trüben Prognosen für 2020 von 24 auf 19 Euro gesenkt und die Einstufung auf „Hold“ belassen. Der Staplerhersteller befinde sich in einer schwierigen Lage, zumindest kurzfristig, schrieb Analyst Frederik Bitter in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Der Gegenwind für die Branche in Europa halte unvermindert an. Der Experte kürzte seine Schätzungen und reflektiert damit die Konzernziele für 2020.
Die DZ Bank hat den fairen Wert für Jungheinrich nach einer Gewinnwarnung von 32 auf 26 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf „Kaufen“ belassen. Der Hersteller von Flurförder-Fahrzeugen habe einen äußerst pessimistischen Ausblick auf 2020 gegeben, schrieb Analyst Alexander Hauenstein in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Deshalb habe er seine klar unter den Konsensschätzungen liegenden Prognosen massiv gestutzt. Dennoch sei der 25-prozentige Kurseinbruch in Reaktion auf die neuen Ziele überzogen.
Die Baader Bank hat die Einstufung für Jungheinrich auf „Hold“ mit einem Kursziel von 23 Euro belassen. Die Gewinnwarnung des Herstellers von Flurförderzeugen für das kommende Jahr sei drastisch ausgefallen, schrieb Analyst Peter Rothenaicher in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Entsprechend reduzierte der Analyst seine Schätzungen für das kommende Jahr. Das Kursziel von bislang 23 Euro stehe auf dem Prüfstand.