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SGL Carbon ist ein deutsches Unternehmen und einer der weltweit größten Hersteller von Carbon, Graphit und Verbundmaterialien. Die Produkte werden in der Aluminium- und Automobilindustrie, in chemischen Betrieben, der Solartechnik und Stahlindustrie, sowie in der Luft- und Raumfahrt benötigt. Zuletzt hat das Unternehmen einen Umsatz in Höhe von 1,05 Milliarden Euro erwirtschaftet und einen Jahresüberschuss von 41,3 Millionen Euro.
Der ehemalige Vorstandsvorsitzende, Jürgen Köhler, musste zum Ende August zurücktreten. Prognosen für 2020 bis 2022 will SGL Carbon erst Anfang kommenden Jahres veröffentlichen. Doch die bisherigen Konzernprognosen für 2020 bis 2022 können nicht mehr aufrechterhalten werden, laut SGL Carbon. Das klingt nach sehr schlechten Aussichten.
SGL Carbon hat seine Prognose gesenkt und die für die kommenden Jahre komplett kassiert. Wegen der deutlich schlechter als erwartet eingetretenen Entwicklung im Geschäftsbereich Composites – Fibers & Materials (CFM) rechnet SGL nun für 2019 beim um Sondereinflüsse bereinigten Konzern-Ebit (Gewinn vor Zinsen und Steuern) mit einem Rückgang um zehn Millionen Euro zum Vorjahr. Zuletzt hatte das Unternehmen noch ein stabiles Ebit auf dem Vorjahresniveau von 65 Millionen Euro erwartet. Beim Konzernergebnis wird nun statt des erhofften ausgeglichenen Ergebnisses mit einem Verlust im hohen einstelligen Millionen-Euro-Bereich gerechnet.
Die bisherigen Konzernprognosen für 2020 bis 2022 stricht SGL gleich komplett. Einen neuen Ausblick will das Unternehmen spätestens zu Anfang des kommenden Jahres veröffentlichen.
Begründet wurde die schlechte Entwicklung bei CFM mit Planungsfehlern bei einem großen Windenergie-Geschäft. Außerdem würden die erwartete Erholung im Marktsegment Industrielle Anwendungen sowie die geplanten Ergebnisverbesserungsmaßnahmen nicht in dem erwarteten Ausmaß das Ergebnis im zweiten Halbjahr 2019 stützen. Zum Gegensteuern würden nun unter anderem Restrukturierungsmaßnahmen geprüft.
An SGL Carbon sind die Autobauer BMW und VW sowie die Aufsichtsratschefin und BMW-Großaktionärin Susanne Klatten mit ihrer Beteiligungsgesellschaft Skion beteiligt.
Berenberg hat die Einstufung für SGL Carbon nach einer Konferenz der Privatbank auf “Hold” mit einem Kursziel von 3,50 Euro belassen. In München seien die 186 wichtigsten, in Deutschland börsennotierten Midcap-Unternehmen vertreten gewesen, hieß es in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Der Kohlefaserspezialist SGL Carbon zähle zu denjenigen stark am Konjunkturzyklus hängenden Unternehmen, die sich bezüglich der kurzfristigen Perspektiven am wenigsten zuversichtlich geäußert hätten. Der Geschäftsbereich Composites – Fibers & Materials dürfte weiter schwächeln, vor allem mit Blick auf die Fasermärkte.