Der Aktienkurs der Staramba-Aktie hat auf 12-Monatssicht über 90 Prozent verloren. Schauen Sie sich deshalb unbedingt dieses außergewöhnliche Kursziel an:
Die Gesellschaft hat enorme Probleme. Man muss für 2018 einen großen Verlust ausweisen. Ursache der Verlustwarnung ist eine gravierende Falschbilanzierung: Der Wirtschaftsprüfer RSM hat nicht zugestimmt, dass Staramba die Erlöse aus dem Verkauf so genannter „Token“ als Umsatz verbuchen darf. Staramba muss die auf diesem Wege zugeflossenen Gelder nun als erhaltene Anzahlung verbuchen, wobei Staramba mit diesem Aktivposten nach Angaben eines Unternehmenssprechers auch noch einen Passivposten buchen muss, der die mit dem Token-Verkauf verbundenen Leistungsverpflichtungen abbildet. Grund dafür dürfte sein, dass die virtuelle Welt, in der die Käufer ihre Tokens einlösen können, erst in Grundzügen steht.
Das operative Geschäft scheint 2018 so gut wie nicht stattgefunden zu haben. Jedenfalls verringert sich durch die Umbuchung der Token-Erlöse der 2018er Umsatz von 17,6 Millionen auf 330.000 Euro. In ähnlichem Ausmaß reduziert sich auch der ausgewiesene Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda). Dieser fällt von plus 5,7 auf minus 11,1 Millionen Euro. Der Verlust macht die Hälfte des Grundkapitals aus.
Deshalb muss eine Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen her. Diese wurde auch beschlossen: Nach langen Beratungen liegt der Vorschlag dabei, Kapitalerhöhung um bis zu 20 Millionen Euro neue Aktien durchzuführen. Der Bezugspreis wird vom Verwaltungsrat festgelegt und der Bruttoemissionserlös soll bei bis zu 20 Millionen Euro liegen.
Fazit: Die Staramba SE muss seit Jahren Verluste ausweisen. Deshalb kann die Kapitalerhöhung nur ein Tropfen auf den heißen Stein symbolisieren. Am Tag der Hauptversammlung ist der Kurs um fast 30 Prozent explodiert. Das sollte aber nur ein kurzes Strohfeuer gewesen sein. Aktuell steht der Kurs bei 2,11 Euro.
Der Kurs wird unserer Meinung weiter fallen, Kurse unter einem Euro sind nicht auszuschließen.