Heute möchten wir nur die Aktie von Netflix analysieren, denn es gibt wichtige Neuigkeiten, die man unbedingt beachten muss. Deshalb ist auch unser Ratgeber-Aktien Musterdepot (Kontoauszug – oben klicken) so wichtig, wegen dieser Aktie. Bei Netflix gibt es wichtige Neuigkeiten und Hintergründe, die den Aktienkurs in der kommenden Woche massiv beeinflussen werden. Als Anleger muss man jetzt unbedingt diese Fakten beachten, die wir Ihnen nun sehr gerne zeigen möchten:
Netflix gilt mit seinem Portfolio an TV-Serien und Filmen zu den weltweit führenden Anbietern auf dem Gebiet von Videoanbietern. Das Unternehmen bietet seinen Kunden einen Internet-Aboservice, über den unbegrenzt Fernsehsendungen und Filme online gestreamt werden können. Das erste Halbjahr war aus Sicht des US-Streaming-Anbieters kein gutes. Mit Blick auf die eigene Performance nicht. Und schon gar nicht in Sachen Aktienkurs. Die fetten Jahre schienen vorbei. Konkurrenzdruck ja, aber die Marktposition von Netflix ist nicht zu unterschätzen
Nun das überraschende Lebenszeichen. Zum goldrichtigen Zeitpunkt. Im November starten sowohl Apple als auch Disney ihre Streaming-Angebote in den USA. Beide mit Kampfpreisen. Apple bietet sein Paket für gerade einmal fünf US-Dollar an. Wer ein neues Gerät der Kalifornier kauft, bekommt die Mitgliedschaft für ein Jahr gratis. Disney will 6,99 US-Dollar für das Monats-Abo und hat mit Verizon einen Deal ausgehandelt, welcher rund der Hälfte der Kunden des US-Telekommunikationskonzerns, sprich zirka 50 Millionen Menschen, ein kostenloses Jahres-Abonnement beschert. Das nennt man dann wohl einen aggressiven Markteintritt. Es steht außer Frage, dass Netflix damit einem gewaltigen Konkurrenzdruck ausgesetzt wird. Vor allem jetzt, zum Start der neuen Player. Und tatsächlich bekam der Streaming-Dienst die Auswirkungen schon zu spüren. Im dritten Quartal fanden nur 517.000 US-Kunden neu zu Netflix. Analysten hatten mit 800.000 gerechnet. Gut möglich, dass viele US-Amerikaner den Start von AppleTV+ und Co. abwarten.
Doch das war es dann auch mit den negativen Nachrichten. In jeder Hinsicht positiv war nämlich der gegenüber dem Vorjahr um 65 Prozent auf 665 Millionen US-Dollar gestiegene Gewinn zu bewerten. Das wiederum führte zu einem Gewinn je Aktie von 1,47 US-Dollar. Analysten hatten mit 1,04 US-Dollar deutlich weniger erwartet. Ebenso konnte Netflix international hohe Nutzerzuwächse verzeichnen. Global abonnierten 6,26 Millionen Menschen den Video-On-Demand-Dienst neu. Auch das übertraf die Erwartungen (6,05 Millionen). Der Umsatz verfehlte diese zwar knapp (5,24 statt 5,25 Milliarden US-Dollar), dennoch lag er um 31 Prozent höher als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Insgesamt ist das dritte Quartal des Streamingdienstes solide ausgefallen. In der Folge ist für die letzten drei Monate des laufenden Jahres mehr Zuversicht angebracht. Mehr Zuversicht deshalb, da Netflix eigene Prognose eine konservative ist. Der Gewinn soll im Schlussquartal nur noch 51 Cent je Aktie betragen. Hohe Produktions- und Marketingkosten sollen, dem Streamingdienst nach, das Ergebnis belasten. Doch das bleibt abzuwarten. Normalerweise ist das Weihnachtsquartal ein starkes für Netflix. Vorstellbar, dass sich die Kalifornier, angesichts der schwer einzuschätzenden Durchschlagskraft von Apple und Disney, vor zu hohen Erwartungen schützen wollen.
Losgelöst von der Zahlenprognose zeigen sich die Verantwortlichen um CEO Reed Hastings dann auch plötzlich ziemlich selbstbewusst. Im Brief an die Aktionäre hieß es: Die neuen Angebote würden viel Lärm um nichts machen, Netflix möglicherweise auf kurze Sicht belasten, doch alles in allem werde man weiter wachsen. Kein Wettbewerber habe eine vergleichbare Qualität und Vielfalt zu bieten.
Alles in allem zählte Netflix zum Ende des dritten Quartals 158 Millionen bezahlte Mitgliedschaften. Das ist eine ganze Menge und Ausdruck einer gewissen Marktmacht. Apple, Disney und Co. müssen erst einmal ein Angebot schaffen, dass dem von Netflix ernsthaft Paroli bieten kann. Neue Konkurrenten machen es für Netflix sicher nicht leichter, verstecken braucht sich der Branchenkrösus jedoch mitnichten. Das könnte auch für Anleger gelten.
Die Netflix-Aktie ist seit Mitte Juli nicht gut gelaufen. Nun aber scheint sich das Blatt allmählich zu wenden. Erste höhere Hochs und höhere Tiefs machen sich breit. Auch die gleitenden Durchschnitte der Perioden 20 und 50 konnten nachhaltig zurückerobert werden. Hier ist eine klassische Trendwende zu sehen und die Bären haben ihre Vormachtstellung verloren. Der Trend befindet sich erstmals seit Monaten wieder in einer bullischen Phase.
Die nächsten möglichen Kursziele nach oben stehen bereits fest. Die Bullen werden sich insbesondere auf die Kurslücke aus dem Juli konzentrieren. Dabei steht die Marke von 340,00 US-Dollar im Raum. Wenn dieses Niveau gebrochen werden kann, wäre als nächstes sogar ein Anstieg über die Marke von 360,00 US-Dollar möglich.