Immer wieder werden wir gefragt, wie wir aktuell Vodafone und Cyan Aktie bewerten und welche Aussichten diese Aktien haben. Ebenfalls ist immer wieder die Nachfrage, ob ein Komplett-Verkauf aus unserem Musterdepot (oben klicken und anschauen) geplant ist. Aus diesem Grund möchten wir heute am Samstag 14.September ausführlich auf diese Frage antworten. Wir möchten das Wochenende nutzen, um Ihnen ausführlich zu berichten und auch die Hintergründe zu beleuchten. Wir sind uns sicher, dass sich der Aktienkurs signifikant verändern wird und möchten Ihnen, dies auch gerne begründen:
Vodafone:
In drei der vergangenen vier Geschäftsjahre haben die Briten teils hohe Milliardenverluste eingefahren. Jetzt will sich Vodafone-Chef Nick Read vorwiegend auf das Geschäft in Europa konzentrieren. Doch damit nicht genug: Der britische Konzern will angesichts klammer Kassen und der Kritik von Investoren seine europäischen Funktürme abspalten und möglicherweise an die Börse bringen. Die Sparte soll zunächst bis Mai 2020 abgetrennt werden und mit 61.700 Funktürmen in zehn Ländern das größte Portfolio seiner Art in Europa sein. Beim Verkauf von Funktürmen geht es nur um die Masten und Grundstücke an sich, aktive Sendeanlagen des Netzes sind damit nicht gemeint. Der Konzern hat eine ganze Reihe von Alternativen, die Vermögensteile in den kommenden 18 Monaten zu Geld zu machen – eine davon sei ein möglicher Börsengang. Vodafone hatte zuletzt erstmals die Dividende gekappt, um den Schuldenberg abzubauen und Geld für Investitionen in die Netze freizumachen. Bei aller Euphorie sei aber auch gesagt, dass die Umsätze bei Vodafone zwischen April und Juni im Jahresvergleich um 2,3 Prozent auf rund 10,7 Milliarden Euro zurückgegangen sind. Natürlich käme durch den Börsengang Geld in die Kasse. Aber damit ist dem Konzern nur vorübergehend geholfen. Die Ursachen für Umsatzrückgänge und schlechte Erfolgsergebnisse müssen angegangen werden.
Cyan:
Der Anbieter von intelligenten White-Label IT-Sicherheitslösungen hat seine EBITDA-Prognose für das Geschäftsjahr 2019 angepasst und rechnet nun mit einem EBITDA von ca. 14 Millionen Euro, statt der bislang kommunizierten 20 Millionen Euro. Dies entspricht einer EBITDA-Marge von ca. 40 Prozent statt der ursprünglich in Aussicht gestellten 57 Prozent Die Umsatzprognose von 35 Millionen Euro für das Geschäftsjahr 2019 hat Cyan bestätigt. Grund für die Anpassung der EBITDA-Prognose ist eine Beschleunigung des aktuell laufenden Investitionsprogrammes, das mit den Mitteln aus der Kapitalerhöhung von Anfang Juli 2019 umgesetzt wird, bei der Cyan 25 Millionen Euro zugeflossen sind. Im Zuge des Investitionsprogrammes hat Cyan bereits im laufenden Geschäftsjahr verstärkt in Personaleinstellungen in den Bereichen Vertrieb, Marketing und IT-Entwicklung investiert. Weitere Investitionen in Kundenwachstum („market investments“) und den Forschungsbereich sollen 2020 folgen. Das Management nimmt für diesen beschleunigten Wachstumskurs, der sich ab 2021 deutlich positiv in Umsatz und Ertrag auswirken sollte, in den Jahren 2019 und 2020 bewusst niedrigere EBITDA-Margen in Kauf. Bis 2021 erwartet das Management ein Umsatzwachstum auf mindestens 75 Millionen Euro (bisher kommuniziert: 60 Millionen Euro), bei einer Ziel-EBITDA-Marge von ca. 50 Prozent.